Autonome Inspektion entfernter Schaltanlagen bei E.DIS

PUBLISHED ON
September 1, 2021

Pilotprojekt liefert wichtige Einblicke in den Einsatz moderner Robotertechnik für die Inspektion entfernter Schaltanlagen

robot inspection of remote substation

Seit Juli 2021 läuft das Pilotprojekt in einer E.DIS-Schaltanlage in Deutschland. In der aktuellen Testphase werden mobile, autonome Roboter mit hochempfindlichen Messsystemen an die speziellen Anforderungen des Netzbetreibers angepasst — in enger Zusammenarbeit mit Energy Robotics. Diese Roboter sind ideal geeignet, um sich wiederholende Aufgaben wie das Auslesen von Messwerten und das Sammeln von Inspektionsdaten zuverlässig zu automatisieren. Die Roboter werden vor Ort intensiv getestet und gemeinsam mit Experten von Energy Robotics entwickelt. Ziel ist es, eine Lösung zu schaffen, die einfach und kosteneffizient und ressourcenschonend an jeden gewünschten Standort angepasst werden kann. Ein Vorteil des ausgewählten Testgeländes ist das stabile 5G-Mobilfunknetz. Der LTE (4G) -Standard reicht jedoch für eine zuverlässige Übertragung der aufgezeichneten Daten aus. Darüber hinaus sind die Eigenschaften der entfernten Unterstation typisch für E.DIS. Nach der Pilotphase ist ein vollständiger Einsatz in mehreren E.DIS-Umspannwerken in den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein mögliches Szenario.

„Um in Zukunft digitale Lösungen bei der Inspektion von Anlagen und Technologien von Umspannwerken einsetzen zu können und auch langfristig davon zu profitieren, hat E.DIS hier vor einigen Wochen dieses Pilotprojekt gestartet“, erläuterte Sven Mögling, Innovationsmanager bei E.DIS, bei einem Gespräch vor Ort die Beweggründe des Energiedienstleisters für das Digitalprojekt in Altentreptow. Er wird von mehreren Soft- und Hardwareexperten auf dem Gebiet der autonomen Inspektionsroboter unterstützt — darunter Robotikexperten von Energy Robotics. Das innovative Start-up ist einer der führenden Entwickler von Softwarelösungen für mobile Inspektionsroboter in industriellen Anwendungen. Diese kommen beispielsweise in Branchen wie der Öl- und Gasindustrie sowie der Chemie- und Energieindustrie zum Einsatz. Ziel ist es, Menschen durch den Einsatz autonomer Roboter von gefährlichen Arbeitsumgebungen fernzuhalten und gleichzeitig die Qualität und Häufigkeit der Inspektionen zu erhöhen.

Marc Dassler, CEO von Energy Robotics, freut sich über die derzeit laufende Zusammenarbeit: „Für uns ist dies eine großartige Gelegenheit, erneut zu beweisen, dass unsere Inspektionsroboter in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt werden. Sie können Inspektionseinsätze in Hochrisikobereichen wie in der Öl- und Gasindustrie genauso durchführen wie in Anlagen zur thermischen Abluftreinigung oder eben in den Umspannwerken eines Energiedienstleisters — die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und können auf die unterschiedlichen Anforderungen des Kunden zugeschnitten werden.“

Neben der Softwareplattform von Energy Robotics stellen mehrere erfahrene Hersteller die zu verwendende Hardware wie die Roboter selbst sowie die Kamera- und intelligente Steuerungstechnik zur Verfügung. E.DIS geht davon aus, zahlreiche neue Erkenntnisse in der Inspektion der Schaltanlagentechnik zu gewinnen, beispielsweise in Bezug auf das Ablesen analoger Messgeräte. Darüber hinaus müssen auch grundlegende Sicherheitsaspekte überprüft und überwacht werden, z. B. ob die vorhandenen Zäune der abgelegenen Umspannwerke beschädigt wurden und ob die Türen nicht verriegelt wurden.

Darüber hinaus können die an den Robotern installierten Kamerakomponenten auch verwendet werden, um umfassende 3D-Karten des Umspannwerks zu erstellen. Neben der eigentlichen Erfassung und Speicherung solcher Daten und Informationen liegt der Schwerpunkt des derzeit laufenden umfangreichen Tests auch auf der erforderlichen Übertragung per Mobilfunk.

inspection robots at remote substation

„All das wurde im Rahmen des Pilotprojekts bereits erfolgreich auf dem E.DIS-Gelände in Altentreptow getestet, worüber wir uns jetzt schon sehr freuen“, so Sven Mögling. „Wir haben jedoch noch einige Herausforderungen vor uns. Wir sind zum Beispiel gespannt, wie sich wechselnde Wetterbedingungen mit Stürmen und Starkregen auf die Zuverlässigkeit der Datenaufzeichnung und -übertragung auswirken werden.“
Zu den Vorteilen der digitalen Robotertechnologie gehört auch die Möglichkeit, bestehende Inspektionszyklen in Zukunft deutlich zu verkürzen. Darüber hinaus können ereignisbedingte Bedingungen in der abgelegenen Umspannstation, beispielsweise während eines schweren Sturms, aus der Ferne überprüft werden, was die Arbeitssicherheitsstandards des Netzbetreibers weiter erhöhen wird.

Die Testphase inklusive permanenter Weiterentwicklung ist bei E.DIS zunächst bis Ende des Jahres geplant.

Über E.DIS

Jedes Jahr investiert E.DIS rund 100 Millionen Euro in seine Netze, die eine Leitungslänge von rund 80.000 Kilometern haben und sich zweimal um den Äquator erstrecken würden. Ungefähr 1,3 Millionen Haushalte, Gewerbe- und Industrieunternehmen sind an dieses Netzwerk angeschlossen. Die E.DIS AG mit ihrer Tochtergesellschaft E.DIS Netz GmbH ist einer der größten regionalen Energienetzbetreiber in Deutschland. Mit rund 2.500 Mitarbeitern, darunter etwa 190 Auszubildende, ist die E.DIS-Gruppe einer der größten Arbeitgeber in den neuen Bundesländern.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.e-dis-netz.de/de.html

Mit dem erfolgreichen Einsatz einer Flotte verschiedener Roboter und einer Drohne in Shells größtem Werk in Deutschland beschreiten wir neue Wege in der digitalen Transformation.

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